5. Juni 2018

Auch die Tourismus-Branche hat der Umwelt gegenüber eine Verantwortung! – Ein Kommentar von Julian Paffen

Schöne Sandstrände und klares Meerwasser könnte in nicht allzu ferner Zukunft bereits der Vergangenheit angehören. Bereits im Jahr 2050 könnte es dreimal mehr Plastik im Meer geben als Fische und ganze Urlaubsorte werden irgendwann gänzlich im Meer versinken. Schon 2016 berichtete die Süddeutsche über mindestens 5 Südseeinseln, die vermutlich unwiederbringlich im Meer versunken sind.

Alarmierende Fakten und Prognosen für die Zukunft. Dies wird unweigerlich irgendwann die Tourismus-Branche treffen. Beliebte Urlaubsorte wie die Malediven werden laut Experten noch in diesem Jahrhundert einen Großteil Ihrer Landflächen einbüßen müssen. Der Mythos von Atlantis wird hier zur harten Realität! Ebenso die Vermüllung der Ozeane hat Auswirkungen auf Urlaubshotspots. Zugemüllte Strände sind auf den Philippinen und Indonesien bereits ein alltägliches Bild und werden mit Sicherheit auf Dauer auch Urlauber fernhalten. Dies erkannte auch der philippinische Staatschef Rodrigo Duterte, welcher mit einem Dekret reagierte und die populäre Urlaubsinsel Boracay für Touristen ein halbes Jahr sperrte. Dies stieß bei der lokalen Tourismus-Branche jedoch auf viel Unmut. Auf kurze Sicht ist der Gegenwind verständlich und sicher auch gerechtfertigt. Jährlich lassen Touristen etwa 1 Milliarde Dollar auf der Insel. Auf lange Sicht könnte Boracay jedoch ein wesentlich größerer Schaden entstehen und das nicht nur finanziell.

An diesem Punkt kann man sich natürlich streiten inwieweit sich die Tourismus-Branche um solche Probleme sorgen sollte. Aber es ist nun mal nicht von der Hand zu weisen, dass Sie ein Teil des Problems ist. Um genau zu sein stellt Sie etwa 5 % des Problems dar. Denn rund 5 % der weltweiten klimaschädlichen Emissionen kommen aus der Touristik. Spätestens mit dieser Information muss man sich vor Augen führen was das bedeutet und welche Verantwortung auf all unseren Schultern lastet. Lassen wir weiter zu, dass unsere Umwelt Schaden nimmt schaufeln wir der Branche ein Grab, das seinesgleichen sucht. Der Reiz des Verreisens liegt doch gerade darin Neues zu entdecken. Sei es eine andere Kultur oder insbesondere die ortsspezifische Flora und Fauna. Ist diese zerstört oder nicht mehr allgemein zugänglich, wird vielen Menschen der Anreiz fehlen in ein anderes Land zu reisen.

Dabei kann jeder seinen Teil dazu beitragen, dass auch zukünftige Generationen dort Urlaub machen können, wo wir es bereits getan haben. Es gibt bereits freiwillige CO2 Kompensationen bei unterschiedlichsten Airlines weltweit und auch diverse Projekte, die sich mit der Erhaltung von Flora und Fauna in Urlaubsregionen beschäftigen. Ein richtiger Schritt wäre es Urlauber bereits im Gespräch mit dem Expedienten über Probleme am Zielort aufzuklären und auf entsprechende Projekte zur Erhaltung der Region aufmerksam zu machen. Fünf Minuten reichen um dem Kunden ins Bewusstsein zu rufen, welchen Belastungen manche Urlaubsorte ausgesetzt sind. Was dann passiert bleibt dem Reisenden überlassen. Aber auch Reisebüros und Veranstalter können aktiv Ihren Teil beitragen. Beispielsweise durch Unterstützung eines Erhaltungsprojektes der meistgebuchten Destination des Jahres.

Wir dürfen vor den Problemen keinesfalls die Augen verschließen, denn wer die Augen verschließt wird sicherlich keine Lösung finden!

 


Kontaktdaten:

Julian Paffen

Mail: julian.paffen@taa.de

Tel.: 06022 200 569

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